Toby (AFS Austauschschüler aus Italien) und ich bereiten uns vor. Wir schliessen den oberen Knopf und lassen den unteren, wie es sich gehört ,geöffnet. Die Smokings stehen uns gut und wir schiessen die ersten Photos im Garten meines Hauses. Danach geht es mit dem Auto zur Willow Creek Church, wo wir unsere Dates treffen. Tobias staunt nicht schlecht, dass dies ein Kirche ist. Ging mir ja genau so. Wir treffen Meagan (mein Date) und Christine (Toby’s Rendez-vous) bei dem kleinen See, der zur Kirche gehört. Beide sehen phänomenal aus! Auch der Rest unserer Prom Gruppe treffen wir dort. Wir sind insgesamt zehn. Fünf junge Herren und fünf junge Damen. Alle schick gekleidet, fast wie zu einer Hochzeit. Meagan trägt ein gelbes Kleid, den ganzen Abend bekommt sie Komplimente und dass ihr Kleid aussehe, wie dies von Belle aus dem Disney Film „Die Schöne und das Biest“. Naja, für mich war das dann wohl kein Kompliment, aber ein Genteleman, wie ich einer bin, steckt dies ohne Probleme weg.
Alle Eltern und noch einige Geschwister dazu sind versammelt und machen Photos der fünf Prom Dates. Zum Glück haben wir ca. 10 Kameras und schiessen vermutlich mehr als 1’500 Fotos. Dies ist aber auch nötig, man weiss ja nie, wenn eines verloren geht (Sarkasmus
). Foto um Foto, Pose um Pose, Lächeln um Lächeln – wir gehen jedes mögliche Szene durch. Insgesamt smilen wir 1,5 Stunden in die Kamera. Dann endlich sehe ich ein weisses, langes Auto in unsere Richtung fahren. Die Stretch-Limousine ist da! Natürlich werden noch ein zwei Schnappschüsse neben der Limo gemacht. Dann quetschen wir uns alle in die grosse Limousine und fahren in Richtung Prom!
In der Limousine wird die Party mit Musik gestartet! Obwohl es eng ist, geniessen wir die Zeit im langgezogenen Auto mit TV und gekühlten alkoholfreien Getränken an Bord. Schliesslich sehe ich eine lange bunte Menschenschlange. Gelb, Grün, Rot und Pink – dazwischen meistens Schwarz oder Weiss. Wir sind am Ort, wo der Prom oder Abschlussball der High School stattfindet, angekommen, ein gediegenes Hotel. Wir finden unseren Tisch, der sich im hinteren Ende des Saals befindet, ziemlich schnell. Insgesamt sind über 90 Tische parat an jedem Tisch haben 10 Personen Platz. Ihr könnt selber Ausrechnen, wie viele Personen am Ball teilnahmen. Zur Vorspeise gibt es einen Salat, der mir sehr gut mundet, hatte schon länger keinen Salat mehr. Danach wird ein kleines Steak mit einem Stück Chicken Reis serviert – auch dies schmeckt mir sehr und bin froh, dass es nicht allen so geht und ich mein kleines Steak doch noch zu einem grossen machen kann. Dafür gebe ich das Stück Schokoladenkuche gerne weiter. Das Essen ging schnell vorüber und wir begeben uns nun in denn eigentlich Ballraum. Die Musik wird aufgedreht und wir beginnen uns der Musik entsprechen zu bewegen. Natürlich werden auch Prom King und Queen gewählt. Wäre es darum gegangen, wer am meisten Abendessen gehabt hat, hätte wohl ich gewonnen, aber so überlasse ich den Titel einem Afroamerikaner, was mich sehr freut. Als ein Kollege und ich aus Spass beginnen, gegeneinander zu tanzen, bilden plötzlich alle einen grossen Kreis um uns herum. Wir sind jetzt plötzlich in der Mitte und alle schauen uns zu. Zwei andere Kollegen machen es uns gleich. So unterhalten wir für kurze vier Minuten den halben Prom. Nein leider kann ich kein Breakdance und so war es nicht genau wie in den Filmen, aber es fühlte sich wenigstens ein bisschen so an.
Der Abend geht schnell vorbei. Um 11 Uhr sagt der DJ den letzten Song an. 11 Uhr ist dass nicht die Zeit, zu der sich mein Bruder langsam parat macht, um in den Ausgang zu gehen? Ich glaube fast…. Hier ist es halt ein bisschen anderst. Oder eben auch nicht, denn um 11 Uhr steigen wir alle in Busse. Ich befürchte schon, dass wir jetzt doch noch in den Genuss des engen, unbequemen gelben Schulbus kommen, weit gefehlt dieses mal sind es gewohnte normale Busse. Sie nennen sie hier „Coachbus“, vermutlich weil der Coach jeweils für sich so einen hat und sein Team in einen Schulbus kommt. Wir fahren alle Downtown. Genauer gesagt zur Navy Pear, welche am See liegt und eine Art Vergnügungsaufenthaltsort ist. Es hat ein Riesenrad, Restaurant, Geschäfte und einen grossen mit Glas überdachten Garten. Als wir ankommen, höre ich schon von draussen die Musik und sehe durch das Gebäude Scheinwerfer aufleuchten. Alle strömen Richtung Eingang. Die Musik wird immer wie lauter und jetzt sehe ich auch Wasserfälle die wie Brücken über uns her schnellen. Auch riecht es gut, dies weil überall Essen und Getränke parat stehen. Wer mich gut kennt, kann jetzt schon voraussagen was ich zu erst mache. Natürlich meine Anzugsjacke am Eingang abgeben. Ja und dann etwas essen.

Danach wird noch mal fleissig getanzt bis wir um vier Uhr morgens zurück fahren und uns unsere Limousine nach Hause fährt. Wir übernachten alle im selben Haus. Ich und Toby finden ein gemütliches Plätzchen unter dem Ping Pong Tisch. Zum Glück fand ich noch ein Furzkissen um 5.30 Uhr morgens und so darf ich noch die ganze Runde „unterhalten“. Ein Tag wie einige es nur in Filmen mit erleben geht zu Ende.
















